Onlinekurs
Grundlagen des sicheren und gesunden Tragens

In diesem Kompaktkurs widmen wir uns dem sicheren und gesunden Tragen – sicher für dein Baby, gesund für euch beide!

Ich zeige dir, auf was du beim Tragen achten solltest, ganz egal ob du ein Tragetuch oder eine Tragehilfe verwendest, ob du vor dem Bauch, auf der Seite oder dem Rücken trägst und egal ob du ein Neugeborenes oder ein größeres Kind trägst.

Dieser Kurs ist ideal für alle, die

  • noch nicht tragen,
  • gerade damit begonnen haben,
  • schon länger tragen, sich aber unsicher sind,
  • schon länger tragen, aber Schmerzen dabei haben,
  • und für diejenigen, die es einfach genauer wissen wollen!

Kurzum, ein Kurs für alle. Und weil mir das Thema absolut am Herzen liegt, ist der Kurs auch kostenlos!

Kapitel 1 : Los geht’s!

Herzlich willkommen! Wie genau funktioniert der Kurs und was kannst du vorbereitend tun, damit er für dich einen praktischen Nutzen hat?

Kapitel 2 : Sicheres Tragen

Was bedeutet „sicheres Tragen“? Wir schauen uns unterschiedliche Aspekte an und ich gebe dir eine Checkliste, anhand derer du deine Trageweise selbst bewerten kannst. Zudem bekommt du natürlich Tipps, wie du sicher(er) tragen kannst.

Kapitel 3

Was bedeutet „gesundes Tragen“?

Auch beim „gesunden Tragen“ kommen unterschiedliche Gesichtspunkte zusammen.

Welche der folgenden Aussagen kommen dir bekannt vor?

  • „Getragene Kinder können ja gar nicht lernen zu krabbeln!“
  • „Getragene Kinder weinen weniger.“
  • „Mit Kind in der Tragehilfe / im Tragetuch kann ich wieder Sport machen.“
  • „Es müssen bestimmte Winkel eingehalten werden, damit das Kind gut getragen wird.“
  • „Man darf nicht länger als x Stunden am Tag tragen.“
  • „Rückenschmerzen sind normal.“
  • „Du schadest deinem Kind, wenn du so trägst.“
  • „Beim Tragen werden alle Sinne des Kindes angeregt.“

Hier zeigt sich schön, dass wir es bei einem Tragepaar immer mit zwei Personen zu tun haben. Da ist zum einen die tragende Person und zum anderen das getragene Kind. Für beide soll das Tragen „gesund“ sein.

Aber was bedeutet „gesund“?

Der Duden (https://www.duden.de/node/141753/revision/294523 mit Stand vom 10. August 2021) sagt dazu:

  1. a) keine Störung im körperlichen, psychischen und geistigen Wohlbefinden aufweisend; durch Krankheit nicht beeinträchtigt, keine Schäden durch Krankheit aufweisend; b) [durch sein Aussehen] von Gesundheit zeugend
  2. die Gesundheit fördernd, ihr zuträglich
  3. der allgemeinen menschlichen Beurteilung nach richtig, vernünftig, normal
  4. nicht getroffen; nicht angeschossen und daher kein Blut verlierend (Jägersprache)

Nicht alles davon hat beim Tragen Relevanz, den vierten Punkt werde ich getrost übergehen. Was als richtig, vernünftig und normal gilt, ist allerdings gar nicht so universell. Dass Menschenkinder überhaupt Traglinge sind, war zur frühen Menschheitsgeschichte einfach ein Fakt und ist erst jüngst zum wissenschaftlichen Begriff geworden. Zu Zeiten, als es ein Zeichen von Wohlstand war, sein Baby im Kinderwagen abzulegen, galt Tragen eher als „nicht normal“. Andernorts ist es hingegen gar nicht anders möglich, mit der Familie mobil zu sein (zum Beispiel in Bergregionen).

Die ersten beiden Punkte beschreiben gut, wie gesundes Tragen aussehen sollte: Wir wollen zum einen keinen Schaden erzeugen (weder bei der tragenden Person noch beim Kind), zum anderen aber können wir die Gesundheit fördern, sowohl körperlich als auch seelisch.

Tragen fördert ganz nebenbei die Bindung zwischen Kind und Bezugsperson. Unsere Kinder erleben die Welt mit uns auf Augenhöhe, werden körperlich angeregt und können alle Sinne schulen. Wir können schneller auf ihre Bedürfnisse reagieren und sorgen damit für ein entspannteres Miteinander.

Mit einem getragenen Kind bleiben wir mobil, können dem Alltag nachgehen, die Natur genießen und sogar gemeinsam Sport machen!

Was die tragende Person anbelangt, wird beim Tragen vor allem die Muskulatur des Oberkörpers und der Bauchraum belastet, der Unterkörper wird durch das zusätzliche Gewicht ebenfalls gefordert. Aber auch der Weg hinein in die Trageweise und wieder heraus kann anspruchsvoll werden, wenn eine Trageweise Gelenkigkeit voraussetzt oder aber Kraft in den Fingern. Ganz klar: Wer ansonsten beschwerdefrei ist, sollte bis auf einen vorübergehenden Muskelkater keine dauerhaften Schmerzen erleiden! Gerade kurz nach der Geburt ist die Körpermitte noch sehr fragil und braucht einige Zeit zum Regenerieren. Sprich mit deiner Hebamme oder Fachpersonal deines Vertrauens, wenn du unsicher bist oder es sich für dich nicht „richtig“ anfühlt.

Die Trageweise sollte zu den Voraussetzungen des Kindes passen. Für eine optimale Hüftentwicklung beispielsweise gibt es konkrete Winkelangaben zu Anhockung und Spreizung. Auch die Wirbelsäule entwickelt sich im ersten Lebensjahr rasant! Ein Kind mit vollständiger Rumpfkontrolle und Interesse an der Umwelt kann anders bewegt werden und hat auch andere Erwartungen an das Getragenwerden.

Für Tragepaare mit besonderen Bedürfnissen gilt: Tragen ist inklusiv! Bei der Vielfalt an Bindeweisen und Tragehilfen stehen die Chancen gut, die passende Trageweise für ein Tragepaar zu finden. Oft reicht es, mit einer erfahrenen Trageberater:in zusammenzuarbeiten und gegebenenfalls gemeinsam mit dem Therapie-Team eine Lösung zu finden.

Aber: Was theoretisch optimal und perfekt wäre, passt nicht immer zu unserem Leben. Tragen bietet so viele Vorteile, dass es nicht auf fünf Grad mehr oder weniger bei der Spreizung ankommt! Also lege das Geodreieck ruhig wieder weg. Wer wiederum Schmerzen hat, sollte nach einer anderen Lösung suchen, egal wie gut die Trageweise auf einem Foto aussieht.

Gesundes Tragen: Punkte auf der Checkliste

  • Die Atemwege des Kindes sind frei.
  • Mein Kind ist aufrecht in der Trageweise.
  • Der Rücken meines Kindes ist gleichmäßig gestützt.
  • Das Becken meines Kindes ist Richtung Bauchnabel gekippt. 
  • Die Trageweise gibt an den Oberschenkeln gleichmäßig Halt.
  • Ich bekomme mein Kind problemlos in die Trageweise und auch wieder heraus.
  • Ich stehe „im Lot“ und weiche nicht in eine Ausgleichshaltung aus.
  • Die Trageweise drückt nirgends unangenehm.

Wie du das überprüfen kannst, siehst du gleich in den Videos!

Deine „To-do-Liste“

Du möchtest etwas an deiner Trageweise bezüglich der Gesundheit ändern? Dann probiere einen der folgenden Schritte aus. Fühlt es sich damit besser an?

Auf dem Weg hinein:

  • Gibt es alternative Handgriffe um deine Gelenke oder Finger zu schonen?
  • Gibt es einen alternativen Weg für ein schwereres Kind?
  • Kannst du mit Körperspannung und Atmung arbeiten?
  • Gibt es einen alternativen Weg der besser zu den Voraussetzungen deines Kindes passt?
Im Tuch oder in der Tragehilfe:
  • Kann ich die Träger / Tuchbahnen anders positionieren?
  • Kann ich den Bauchgurt / mein Baby höher oder tiefer positionieren?
  • Kann ich den Rücken meines Babys gleichmäßig(er) stützen?
  • Kann ich die Oberschenkel gleichmäßig(er) stützen?
  • Kann ich mein Baby nachträglich einhocken?
  • Brauche ich eine andere Bindeweise oder eine andere Tragehilfe?
  • Kann ich auf dem Rücken tragen?
  • Kann ich seltener / kürzer tragen?
Auf dem Weg hinaus:
  • Gibt es alternative Handgriffe um deine Gelenke oder Finger zu schonen?
  • Gibt es einen alternativen Weg für ein schwereres Kind?
  • Kannst du mit Körperspannung und Atmung arbeiten?
  • Gibt es einen alternativen Weg der besser zu den Voraussetzungen deines Kindes passt?

Ein kleines Beispiel: 

Auf dem Bild oben trage ich ein größeres Baby im Känguru.

Hier passen die Proportionen viel besser als im ersten Bild!

Ich kann mein Kind sicher, gesund und bequem vor meinem Körper tragen und es stellt sich nur noch die Frage, ob ich mich mit der Trageweise subjektiv wohl fühle und sie gerne nutze – auch das ist ein berechtigter Punkt! 

Was uns gut „von der Hand geht“ und sich auch gut anfühlt, ist oft individuell. Schön, dass es so viele Alternativen gibt, die man im Rahmen einer Trageberatung, auf eigene Faust oder auch in Bindechallenges kennenlernen kann. 

Ein kleines Beispiel: 

Auf dem Bild links trage ich ein größeres Baby im Känguru.

Hier passen die Proportionen viel besser als im ersten Bild!

Ich kann mein Kind sicher, gesund und bequem vor meinem Körper tragen und es stellt sich nur noch die Frage, ob ich mich mit der Trageweise subjektiv wohl fühle und sie gerne nutze – auch das ist ein berechtigter Punkt! 

Was uns gut „von der Hand geht“ und sich auch gut anfühlt, ist oft individuell. Schön, dass es so viele Alternativen gibt, die man im Rahmen einer Trageberatung, auf eigene Faust oder auch in Bindechallenges kennenlernen kann. 

Kapitel 4 : Bequemes Tragen

Was bedeutet „bequemes Tragen“? Hier wird es sehr individuell! Überlege selbst, welche der von mir genannten Punkte für dich relevant sind und probiere meine Tipps aus, um noch entspannter durch den Alltag zu kommen.

Kapitel 5 : Videos

In vier Videos erläutere ich dir noch einmal ausführlich und anhand konkreter Trageweisen die wichtigsten Aspekte für sicheres, gesundes und bequemes Tragen.

Kapitel 6: Zusammenfassung

Hier sage ich auf Wiedersehen und freue mich über dein Feedback!